Samstag, 22. Februar 2014

Die geheimnisvolle Schachtel....

Und eine kleine Leseprobe von der geheimnisvollen Schachtel...



Er reichte Bruno einige ausgedruckte Blätter zu sehen und dieser erkannte den Bericht eines früheren Falles, an den er sich aber nur schwach erinnern konnte. Erst beim Lesen kamen die Erinnerungen.
„Barbara Tallerwien. Mord durch ein vergiftetes Bonbon. Konnte nie nachgewiesen werden, unter Verdacht standen Ehemann, Liebhaber, sowie zwei andere Kerle, mit denen sie was gehabt hatte. Sie hat in ihrer Wohnung ein Bonbon gegessen, war zusammengebrochen und unter schrecklichen Schmerzen gestorben. Das Gift war mit einer Injektionsnadel in die Zuckermasse hineingespritzt worden. Der Fall war langwierig und zäh, aber zum Schluss musste der Ehemann freigesprochen werden, im Zweifel für den Angeklagten.“ Bruno schüttelte den Kopf. „Meine Güte, das ist schon so lange her, das war doch fast noch am Anfang meiner Karriere...“ er lächelte als er das sagte, der Junge ging aber nicht weiter darauf ein. Er zog eine Akte von einem Stapel und reichte sie ihm.
„Hier wäre noch ein Hinweis auf die Orange. Wäre dann eigentlich das letzte Rätsel, dann wüssten wir die Zusammenhänge. Aber wirklich weiter sind wir damit noch nicht. Eine richtige gemeinsame Verbindung erkennt noch niemand. Die Experten sind sich einig. Jemand muss Kenntnis von diesen Fällen haben und der Chef machte Andeutungen, hier in der eigenen Abteilung könnte ein fauler Fisch sein...“ er sah ihn bedeutungsvoll an und Bruno blitzten Gesichter vor den Augen. Die Sekretärin, die ältliche Kollegin, aber auch männliche Kollegen. Doch er traute diese Sache nicht wirklich jemandem zu, den er kannte. Dazu war es einfach zu grausam. Das war kein Spiel. Das war ein Serienkiller bei der Arbeit. Dementsprechend schüttelte er den Kopf und meinte leise „Ich denke nicht. Aber ausschließen will ich Nichts. Sehen wir mal weiter.“ Er nahm die Akte und las. Hier ging es nicht direkt um eine Orange, sondern um ein Ehepaar, das in Urlaub gefahren war. Sie tingelten in Spanien durch eine Orangenplantage, gerieten hier in Streit und trennten sich. Die Frau wurde nie wieder gesehen und der Mann, den sie lange verhört hatten, konnte keine weiteren Hinweise liefern. Die Frau war mit Sicherheit einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die spanischen Behörden hatten ermittelt, aber die Frau war niemals wieder aufgetaucht und der Fall schließlich zu den Akten gelegt.
„Meine Güte, auch das ist schon lange her. Ich habe da nicht mal mehr dran gedacht!“ seufzte Bruno. „auf jeden Fall hat der Täter sehr alte Fälle rausgesucht. Haben wir schon einen Hinweis auf die Zahl Sieben?“
Fabian schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Wir haben nur diese Fälle, ein paar Todesfälle, mehr gibt es leider nicht.“
Bruno ging in dem kleinen Raum auf und ab. Es wurde Zeit sich wieder in die Ermittlungen zu mischen. Es wurde Zeit wieder aktiv zu werden. Er konnte nicht nur einfach hier herumsitzen. Es gab einen Serienmörder der es eigentlich nur auf IHN selber abgesehen hatte. Nicht auf irgendwelche Opfer. Das Ziel war ER selber und es war nicht auszuschließen, dass er das letzte Opfer sein sollte. Nicht das Bruno Angst gehabt hätte, er war hierfür zu müde, sein Leben schon lange vorbei. Aber diese Schachtel hatte etwas in seinem Leben bewegt. Er war  nun bereit zu kämpfen. In vielerlei Hinsicht. Er würde wieder aktiv ermitteln und Heute, wenn er abends nach Hause käme, würde er mit Hannah reden. Also beruflich und privat war die Schachtel ein Glücksfall gewesen. Leider nicht für die Opfer, aber er hatte auch nicht vor darüber zu sprechen.
Er sah den Jungen an, als schätze er ihn zum ersten Male ab, dann nickte er ihm zu:
„Was hälst du davon, wenn wir dieser Frau mal einen Besuch abstatten wo der Bonbonmord stattgefunden hat?“ Fabian strahlte ihn an. Das war es doch, was er immer gewollt hatte. Er war begeistert. Nun musste er nur noch dem Chef Bescheid geben, aber es war Sonntag und außerdem war er doch immer noch Ermittler bei der Mordkommission. Warum also erst fragen? Er sah auf die Uhr. Es war zu früh um loszufahren. Er wollte die Frau nicht aus dem Bett klingeln. Sie war weder Tatverdächtig, noch hatte er einen anderen dringenden Grund. Dennoch, zu lange wollte er auch nicht warten.
Gemeinsam gingen sie die Fälle durch, die sie bereits hatten und erstellten sich eine Art Liste. Die Gegenstände der Schachtel, mit dem Vermerk auf das ungeklärte Verbrechen, das geschehen war und den Morden der Gegenwart. Dann machten sie Verweise, ihre Gedanken als Notizen hierzu, schrieben Daten dabei, dann speicherte Fabian Drechsler alles und druckte eine Liste für sie aus.


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